- Strudel
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Stru|del ['ʃtru:dl̩], der; -s, -:1. Stelle in einem Gewässer, wo sich das Wasser schnell und drehend [nach unten] bewegt:ein gefährlicher, tückischer Strudel; ein Strudel zog die Schwimmerin in die Tiefe; in einen Strudel geraten; von einem Strudel erfasst werden.Syn.: ↑ Wirbel.Zus.: Wasserstrudel.2. (bes. südd., österr.) mit Obst (besonders mit Apfelstückchen) u. a. gefüllte und gebackene oder gekochte Teigrolle:ein Strudel mit Äpfeln, mit Kirschen.Zus.: Apfelstrudel.* * *
Stru|del 〈m. 5〉1. heftige kreis- od. spiralförmige Drehbewegung im Wasser, oft mit Sog nach unten (Wasser\Strudel), Wirbel2. 〈fig.〉2.1 Aufregung, Wirbel2.2 tolles Treiben3. 〈bes. oberdt.〉3.1 eine Mehlspeise aus Nudel- od. Hefeteig mit eingerolltem Obst od. Fleisch (Apfel\Strudel, Kirsch\Strudel)3.2 Quirl● das ging im \Strudel der Aufregung, Ereignisse unter 〈fig.〉; er stürzte sich in den \Strudel der Vergnügen 〈fig.〉 [<mhd. strodel, strudel „Strömung, Stromschnelle“; zu ahd. stredan „wallen, glühen, brausen“ <grch. rhothos „Wogenrauschen“ <*srodhos; zu idg. *ser- „fließen“; verwandt mit Strom]* * *
1. Stelle in einem Gewässer, wo das Wasser eine schnelle Drehbewegung macht u. dabei meist zu einem Mittelpunkt hin nach unten zieht, sodass an der Oberfläche eine trichterförmige Vertiefung entsteht; Wasserwirbel:ein gefährlicher, tückischer S. zog die Schwimmerin in die Tiefe;in einen S. geraten;von einem S. erfasst werden;Ü in den S. der Ereignisse hineingerissen werden.2. [nach dem spiraligen Muster der aus der Teigrolle geschnittenen Stücke] (bes. südd., österr.) Speise aus einem sehr dünn auseinandergezogenen Teig, der mit Apfelstückchen u. Rosinen od. einer anderen Füllung belegt, zusammengerollt u. gebacken od. gekocht wird.* * *
IStrudel[mittelhochdeutsch strudel, zu althochdeutsch stredan »wallen«],1) Kochkunst: aus Österreich stammende Gebäckspezialität, eine Rolle aus dünn ausgezogenem Teig mit verschiedenen Füllungen (Apfel, Kirschen, Mohn, Quark, Kraut, Hackfleisch u. a.).2) Strömungslehre: Wasserwirbel mit trichterförmig abwärts saugender Spiraldrehung, entsteht durch Unregelmäßigkeiten im Flussbett. Im felsigen Untergrund führt die Erosion durch Strudel zur Bildung von Strudellöchern, an der Sohle von Gletschern entstehen Gletschermühlen und -töpfe.IIStrudel,1) Paul, Freiherr von Strudel und Vọchburg (seit 1707), österreichischer Bildhauer, * wohl Cles (Provinz Trient) um 1648/50, ✝ Wien November 1708, Bruder von 2); kam 1684 nach Wien, wo er ab 1687 an den bildhauerischen Arbeiten für die Dreifaltigkeitssäule am Graben beteiligt war. 1696 erhielt er den Auftrag, eine Ahnengalerie der Habsburger in weißem Marmor zu gestalten, von der bis zu seinem Tod 16 lebensgroße Statuen fertig gestellt waren (Fortführung durch seinen Bruder Peter; heute im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien, und in der Franzensburg in Laxenburg).2) Peter, Freiherr von Strudendorff (seit 1701), österreichischer Maler, * Cles (Provinz Trient) um 1660, ✝ Wien 4. 10. 1714, Bruder von 1); Schüler von J. C. Loth in Venedig, seit 1689 kaiserlicher Kammermaler in Wien (Gründung einer privaten Kunstschule, ab 1705 Akademie). Strudel malte in Helldunkel gehaltene Altarbilder (Einfluss venezianischer und bolognesischer Meister, auch von P. P. Rubens) und dekorative Werke (häufig Kinderszenen) von kräftiger Farbigkeit.* * *
Stru|del, der; -s, - [spätmhd. strudel, strodel, zu ahd. stredan, ↑strudeln; 2: nach dem spiraligen Muster der aus der Teigrolle geschnittenen Stücke]: 1. Stelle in einem Gewässer, wo das Wasser eine schnelle Drehbewegung macht u. dabei meist zu einem Mittelpunkt hin nach unten zieht, sodass an der Oberfläche eine trichterförmige Vertiefung entsteht; Wasserwirbel: ein gefährlicher, tückischer S.; ein S. zog die Schwimmerin in die Tiefe; in einen S. geraten; von einem S. erfasst werden; Ich drehte das Steuer nach links, kam im freien Wasser in den S., wollte in den zweiten Gang schalten, soff aber gleich ab (Bieler, Bonifaz 142); Ü in den S. der Ereignisse hineingerissen werden; er stürzte sich in den S. der Vergnügungen; obwohl dieser Satz wie ein Zitat aus einer Oper geklungen hatte, stürzte er mich in einen S. wilder Empfindungen (Hartung, Piroschka 13). 2. (bes. südd., österr.) Speise aus einem sehr dünn auseinander gezogenen Teig, der mit Apfelstückchen u. Rosinen od. einer anderen Füllung belegt, zusammengerollt u. gebacken od. gekocht wird.
Universal-Lexikon. 2012.